Modernes Sport Karate wurde in den 1970er Jahre von Dr. Rudolf Jakhel an der RWTH Aachen entwickelt. Damit wurde eine neue, stilneutrale, sportkampforientierte Unterrichtsmethodik entwickelt.
Warum Sport Karate?
Bei vielen Gesprächen mit Kollegen in Sachen Karate, stellte sich immer wieder heraus, dass der Stil “Shotokan – Karate” die Kinder und Jugendlichen nach relativ kurzer Zeit entweder überfordert oder aber langweilt. Kinder wollen nicht mehr Stunden-, Tage-, Wochen-oder Jahrelang Schrittfolgen üben und Drehungen erlernen die mit dem täglichen Leben so gar nichts zu tun haben. Kinder und Jugendliche wollen Bewegung und sie wollen vor allem eines – Spass!
Wo liegt der Unterschied genau zwischen dem traditionellen und dem modernen Karate?
Modernes Sport Karate unterscheidet sich durch zwei wesentliche Merkmale von den traditionellen Karatestilen, wie sie in den meisten Karateschulen zu finden sind:
- seine eindeutige Ausrichtung auf den Sportkampf – Selbstverteidigung
- Komplexe Bewegungsabläufe, die nach sportwissenschaftlichen Erkenntnissen optimiert wurden.
Man beobachtete in der Vergangenheit verschiedenste Stilrichtungen im Kampfgeschehen und trotz großer und weitreichender Unterschiede in der Ausbildung der Kämpfer, agierten diese in fast identischen Bewegungsmustern. Sport-Karate wurde weiter entwickelt und umfasst heute verschiedenste Techniken aus dem Teakwondo, Karate, Jiu-Jiutsu und Kickboxen und verbindet dies in eine Lehrmethode.
Durch seine Ausrichtung auf den Sportkampf umfasst das Technikrepertoire des Sport Karate nur solche Aktionen, die im Sportkampf und in der Selbstverteidigung tatsächlich und auf die erlernte Art und Weise angewendet werden können.
Sport-Karate verichtet zugunsten einer Europäisierung des Karate weitgehend auf die Traditionen und Riten der klassischen Karaterichtungen.
Die Basis des Sport Karate ist ein ausgewogenes körperliches und motorisches Training, das durch Stretching, Übungen zur Verbesserung der allgemeinen Fitness, dem Sozialverhalten, der Bewegungskoordination und der Reaktion ergänzt wird.
Die Nebeneffekte des Sport-Karate Trainings:
- Die allgemeine Motorik wird umfassend verbessert, und damit das Körpergefühl. Gerade dies ist ein wichtiges Instrument bereits in jungen Jahren.
- Sämtliche wichtigen Muskelgruppen werden trainiert. Das gibt es außer im Kampfsport fast nur noch im Turnen und den gymnastischen Sportarten. Die Sport-Karate Techniken unterstützen naturgemäß Gesäß und Beine, aber auch die gesamte Rumpfmuskulatur.
- Haltungsschulung. Training und Gymnastik unterstützen die Wirbelsäule. Dies gilt bereits in jungen Jahren und ist mit Sicherheit auch gut für Menschen mit sitzender Tätigkeit.
- Intensives Stretching verbessert entscheidend die allgemeine Beweglichkeit.
- Kondition wird sich spürbar verbessern.
- Konfliktmanagement. Der mentale und kommunikative Umgang mit kritischen Situationen wird geschult. Das hilft nicht nur in der Selbstverteidigung, sondern auch beim täglichen Umgang mit Menschen.
Anmerkung: Passagen aus diesem Text wurden aus dem Netz entnommen.