Inklusion im Kampfsport
Kampfsportschulen wieder als erster am Start wenn es im Kampfsport um Inklusion geht
Betrachtung des Begriffes „Inklusion ist Menschenrecht“
Autor: Horst M. Kohl
● Ehemaliger Vizepräsident WMAC Deutschland e.V.
● Fachübungsleiter Behindertensport
● Fachübungsleiter Rehabilitationssport, im Verein für traditionelle Kampfsportarten und Rehabilitationssport e.V. (V) KR in Zusammenarbeit mit den Kampsportschulen Müller, Schweinfurt
Alle Gesellschaften dieser Welt stehen vor regelmäßigen Herausforderungen jeglicher Art. Seien es politische, wirtschaftliche, kulturelle oder andere Probleme. Alle Herausforderungen die auf eine Gesellschaft zukommen, bedürfen jedoch schnellster Abhilfe. Ein Volk besteht aus einzelnen Menschen. Menschen sind es auch, die das Volk und damit das MITEINANDER prägen.
Nimmt man den Begriff INKLUSION unter genauer Betrachtung, kommt man zu dem Schluss, dass es bei Inklusion um nichts anderes geht. Jeder Mensch gleich welcher Herkunft/Nation, ob Frau/Mann, Jung/Alt usw. hat ein Recht darauf, sich uneingeschränkt an allem zu beteiligen, was die Gesellschaft an Möglichkeiten anzubieten hat.
Es ist dem Engagement vieler Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen in den Vereinigten Staaten zu verdanken, die sich in den 70er Jahren dafür stark machten, die uneingeschränkte Teilhabe gehandicapter Menschen an allen gesellschaftlichen Angeboten zu ermöglichen.
Also weniger der wissenschaftlich- / sozialpolitischen Diskussion sondern überwiegend den Aktivitäten der Betroffenen und deren Angehörigen gebührt Dank dafür, das Inklusion endlich immer mehr Befürworter findet.
Der Weltverband WMAC Deutschland e.V. nimmt es ernst mit dem Begriff: „Sport für gelebte Inklusion“. Und nur da können wir unser Fachwissen und Können mit ganzer Kraft zum Einsatz bringen. Uns bewegt nicht die Frage, ob Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, In- oder Ausländer, Menschen mit und ohne Behinderung am Sport teilnehmen können. Primär steht bei uns im Vordergrund, erst mal allen Menschen mit Beeinträchtigungen den Zugang in unsere Sportwelt zu ermöglichen. Einer der Schulen der WMAC war die erste Kampfsportschule, die Kinder mit Autismus sowie Ad(H)S uneingeschränkt in bestehende Gruppen integrierte. Momentan werden weitere Kinder mit geistiger Behinderung in diese bestehenden Gruppen mit großem Erfolg eingeführt.
Jede/r einzelne Mitglied unserer Gesellschaft kann/muss seinen Beitrag leisten, Schranken in den Köpfen abzubauen, indem Inklusion in ihrem persönlichen Umfeld den Stellenwert bekommt, dem er gebührt. Inklusion beginnt schon im Kindergarten, bezieht die Schulzeit mit ein, und so die ganze Lebenszeit. Inklusion ist ein MENSCHENRECHT und damit die Voraussetzung überhaupt ein friedliches Miteinander zu gewährleisten. Natürlich darf man sich nicht der Naivität hingeben, und meinen, mit unserem Bestreben nach Vollendung und Verwirklichung der Inklusion, dass damit der von uns gewählte Weg störungsfrei bleiben wird. Nein, schon immer hatten Menschenrechtler, jegliche Form von Diskriminierung erfahren und erleben müssen. Besonders dann wenn es um Behinderte, oder es sich um Menschen anderer Hautfarbe handelte. Auch die ethnische Herkunft ist immer wieder Anlass zu körperlich / verbalen Übergriffen.
Wir von der WMAC betrachten Inklusion als uneingeschränktes Menschenrecht. Dies ist natürlich nicht nur ein Thema für Menschen mit Behinderung, sondern ist für alle Menschen von Bedeutung. die nicht wegen ihrer körperlich / geistigen / seelischen Einschränkung usw. am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Es betrifft auch Menschen die aufgrund ihres Alters, ihrer Herkunft oder ihrer Hautfarbe von Teilen der Gesellschaft abgelehnt werden.
Wir von der WMAC Deutschland e.V. setzen uns mit aller Kraft für die Verwirklichung der Inklusion, -sprich Menschenrechte- derart ein, dass jeder Mensch seinen Gegenüber als Gleichen anerkennt, und respektiert. Dieses Ziel zu erreichen, muss Aufgabe jedes einzelnen Bürgers sein.
Unser Credo: Sportler sind Menschenrechtler!